Ich bin bunt, du bist bunt, wir sind bunt

Rund 40 Kinder, Mamis und Papis beim Figurentheater Inflagranti in der Stettener Karl-Mauch-Schulturnhalle

Kernen-Stetten.
Jim Blau verirrt sich ins Rotland. Dort trifft er Rosa Rot - und bei der Suche nach Jims sprechendem Schuh Schubbi freunden sich die beiden an. Aus Fremden werden Freunde. Und Freundschaft färbt ab: rot plus blau gleich…- mit lila Haaren verabschieden sich die Figuren der Theatergruppe lnflagranti von den Kindern.
Mit einem pfeifenden Sausen rumst Jim Blau mit seinem sprechenden und fliegenden Schuh Schubbi in die Mülltonne. Bruchlandung. Sie sind mitten im völlig fremden Rotland, in dem alles rot ist: die Mülltonnen, die Blumen, die Personen wie Rosa Rot.Voll dabei sind sie alle in der Turnhalle der Karl-Mauch-Schule beim Gastspiel des Figurentheaters Inflagranti Rund 40 Kinder, ihre Mamis, Papis und Großeltern kichern beim Anblick der lustigen Figuren mit blauem und rotem Wuschelkopf. Für eine Stunde entführen Judith Artmann und Matthias Daur vom Stettener Figurentheater Inflagranti in eine bunte Welt. Dazu hat die Jugend des TV Stetten eingeladen "Entstanden ist das Stück 1994. Es war unsere Diplomarbeit", erzählt Matthias Daur, der zusammen mit Judith Artmann und dem Dritten im Bunde, Steffen Wilhelm, in Freiburg Sozialarbeit studiert hat. Inzwischen haben alle drei einen anderen Job - das Figurentheater ist geblieben.

Entstanden als Standpunkt gegen Rechtsnationale

Etwa zweimal im Monat treten die Stettener auf, im ganzen süddeutschen Raum haben sie sich einen Namen gemacht. Geblieben ist nicht nur ihr erstes Stück. "Auch der Inhalt ist zeitlos", meint Daur. Einmal entstanden als Standpunkt gegen Rechtsnationale, ist es bis heute auf den Umgang mit anderen übertragbar. "Hihi, wie siehst du denn aus?!", wundert sich Rosa Rot, als sie Jim Blau das erste Mal trifft. Doch bald stellt sie fest: So andersartig sind die beide gar nicht. Ihre Lieder haben dieselbe Melodie, nur einen anderen Text. Und als "Wetteinsatz gibt es Rotkohl und Blaukraut - was sich letztlich als dasselbe herausstellt. "Das gibt ein fantastisches Durcheinander" freut sich Jim. "Das gibt bunt!" Sind sich beide anfangs fremd, freunden sie sich auf der Suche nach Jims Schuh Schubbi an, Dieser landet als blaues, Aufsehen erregendes Ausstellungsstück im roten Museum, bis ihn Rosa und Jim befreien. Aufmerksam schauen die Kinder zu. Engagiert rufen sie Jim zu, wohin sein Schuh verschleppt worden ist . "da lang!" Dass Freundschaft abfärbt, entdecken Rosa und Jim am Schluss, als ihre Haare plötzlich lila sind. Gemeinsam mit den Kindern, die statt Eintrittskarten mit Kreide rote oder blaue Nasen angemalt bekommen haben, singen sie: Ich bin bunt, du bist bunt, wir sind bunt. "Das hat mir besonders gefallen!", ruft ein kleiner Junge begeistert, als er sich von Jim verabschiedet. "Ein schönes Kompliment", freut sich Daur und winkt mit seiner blauen Jim-Hand. (Waiblinger Kreiszeitung, 26.2.2007)


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